Die US-Aufsichtsbehörde "Food and Drug Administration" (FDA) hat jetzt den Verdacht bestätigt, dass Brustimplantate das sehr seltene, großzellige anaplastische Zell-Lymphom (ALCL) auslösen können. Deshalb rät die FDA dazu, wachsam zu sein und bei Beschwerden in der Brust auch an die Krebserkrankung zu denken. Prof. Dr. Raymund Horch, Präsident der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC) schließt sich dieser Einschätzung an: "Es gibt keine Veranlassung, sich zu sorgen, wenn Patientinnen beschwerdefrei sind", so der Professor für Plastische Chirurgie an der Universität Erlangen.
Eine vorsorgliche Entfernung von Implantaten hält Horch wie auch die FDA nicht für angebracht. Und auch wenn ALCL diagnostiziert werde, seien die Heilungschancen gut. Meist genüge bereits das Entfernen des Implantates und des umgebenden Gewebes. Nur in seltenen Fällen sei eine Bestrahlung notwendig. Der Mediziner wiederholte angesichts der FDA-Erkenntnisse seine langjährige Forderung nach einem verpflichtenden Implantatregister. Nur mit systematisch erhobenen Daten ließen sich verlässlich quantitative Angaben machen.
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