Zwei bis drei Monate dauert es, so sagt man, bis der Mensch sich an einen neuen Lebensstil gewöhnt hat. Ein Sofa-Held, der sich vornimmt, ab sofort täglich eine Stunde zu joggen, kann damit rechnen, 8 bis 12 Wochen täglich seinem inneren Schweinehund sehr intensiv zu begegnen. Eine Studie des University College London zeigte, dass die Phase zwischen „üben“ und dem daraus folgenden „automatischen Verhalten“, also der Zeitpunkt, ab dem etwas zu einer Gewohnheit wird, im Durchschnitt 66 Tage liegt. Wobei das von Mensch zu Mensch natürlich schwankt, bei der Studie variierten die Zeitangaben zwischen 18 und 254 Tagen.
Kleiner Aufwand, große Wirkung
Ob besonders schnell oder besonders langsam: Es ist nie zu spät, den Lebensstil zu ändern, um seiner Gesundheit etwas Gutes zu tun. Mit relativ wenig Aufwand, kann eine große Wirkung erzielt werden. Das fanden auch schwedische Forscher in zwei Studien an insgesamt 50.000 Männern und Frauen heraus. Diejenigen Teilnehmer, die sich gesund ernährten, Sport trieben, wenig Alkohol tranken, nicht rauchten und auch nicht übergewichtig waren, konnten ihr Herzinfarkt-Risiko um 86 Prozent senken. Rauchen, Alkoholkonsum, eine fette Ernährung und wenig Bewegung sind auch bei einer Herzinsuffizienz ganz schlechte Begleiter und verstärken die Erkrankung noch. Auch das Schlaganfall-Risiko wird deutlich gesenkt, in einer Studie mit 30.000 Schwedinnen hatten die Frauen, die konsequent einen gesunden Lebensstil geführt haben, das Risiko für einen ischämischen Schlaganfall um 54 Prozent reduziert. Ein gesunder Lebensstil vermindert auch das Diabetesrisiko.
Risiko für Krebs vorbeugen
Bösartige Tumoren sind – nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen – die zweithäufigste Todesursache in Deutschland. Etwa eine halbe Million Menschen erhalten jedes Jahr bei uns die gefürchtete Diagnose. Doch der Lebensstil kann das Krebsrisiko erheblich beeinflussen, betonten Experten anlässlich des Weltkrebstages am 4. Februar. Ihrer Ansicht nach wären insgesamt bis zur 50 Prozent der bösartigen Tumoren vermeidbar, wenn Menschen Nichtraucher blieben, keinen Alkohol trinken würden, sich gesund ernährten, viel Bewegung in den Alltag integrierten und schlank blieben.
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