Der Valentinstag wird mittlerweile weltweit als Fest der Liebenden gefeiert, dabei fing alles mit einem heiligen Märtyrer an. Wie kam es also zum romantischen Wandel?
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Der christliche Märtyrer Sankt Valentin ist eine äußerst mysteriöse Gestalt, da man sich bis heute nicht sicher ist, unter welchen Umständen er sein Leben ließ, ja, wer genau er überhaupt war. Dennoch inspirierte sein Name das Fest der Liebe am 14. Februar.
Der heilige Valentin und der Adel
Gefeiert wurde der Tag zwar schon reichlich lange (bis er 1969 vom katholischen Kalender gestrichen wurde), aber erst im Mittelalter bekam er seinen liebevollen Anstrich mit Hilfe der romantischen Schriftsteller der Zeit, darunter auch Chaucer, die den „Hof machen“ noch publiker machen wollten.
Eine Legende besagt, dass einer der mehreren heiligen Valentins Claudius den Zweiten zum christlichen Glauben konvertieren wollte und daraufhin im Gefängnis landete. Dort heilte er die Tochter eines Wärters und sollte ihr die allererste Valentinskarte als Zeichen seiner Liebe geschrieben haben, mit den Worten „von deinem Valentin“.
Im 14. Jahrhundert wurde der Valentinstag an den Höfen weit verbreitet, es gab sogar den „hohen Gerichtshof der Liebe“, an dem ein Vertreter (von Frauen nach ihren poetischen Künsten gewählt) in Liebesdingen wie Betrug, Liebesverträge und Gewalt gegen Frauen entschied.
Zu dieser Zeit begannen auch die ersten Valentinsgedichte aufzutauchen, selbst Shakespeare erwähnte ihn später, allerdings weniger hoffnungsvoll.
Da nicht jeder Mann mit der Kunst des Dichtens bedacht ist, erschien 1797 ein Buch namens „The Young Man’s Valentine Writer“ („Der Valentinsdichter des jungen Mannes“), das allerlei romantische Verse enthielt. Alsbald wurden diese auch auf Karten gedruckt und nachdem die Post es ermöglichte, auch anonym Briefe zu schreiben, wurden diese Verse hie und da auch etwas anzüglicher.
Valentinsrituale von damals
Damals wurden nicht nur einfache Karten versendet, sondern ausgearbeitete Ornamente, gefaltete Herzen, manchmal mit einer Locke des Geliebten, manchmal mit einem kleinen Spiegel. Auch wurden geschriebene Karten so gefaltet, dass sie erst wieder richtig gefaltet werden mussten, damit sie liebevolle Gedichte ergaben.
Eine sehr schöne Tradition war es, mit Versen beschriebene Schleifenbänder zu delikaten Knoten zu binden, die natürlich das sich liebende Paar symbolisieren sollten.
In England wurden auch gerne Handschuhe verschenkt, da das englische Wort „Glove“ ohne das „G“ „Love“ bedeutete. Die Hand, wie zur Heirat gereicht, war sowieso ein gern verwendetes Symbol.
Gerade heutzutage sollte man diese Traditionen wieder aufleben lassen, denn es ist sicher kein Geheimnis, dass etwas Mühe um eine selbst gebastelte Karte dem Partner sicher mehr gefällt, als ein paar gekaufte Pralinen.
Ein paar eher magische Riten gab es damals auch, denn gerade im 18./19. Jahrhundert war man dem Übernatürlichen nicht abgeneit.
Nach ein paar Zitaten aus dem outofthiscentury-Blogs etwa, haben Damen 5 Lorbeerblätter in der Nacht zum Valentinstag an ihr Kissen geheftet (4 an die Ecken, eins in die Mitte) und wenn man in dieser Nacht von seinem Liebsten träumte, so bedeutete dies, dass man noch im selben Jahr heiraten würde.
Auch würden sie die Namen der Liebsten im Kreis von Freunden auf ein Stück Papier schreiben, es aufrollen und in Lehm wickeln. Dann würden diese Kugeln in Wasser gelegt. Wessen Name zuerst erscheinen würde, der wäre der Auserwählte.
Singles dachten damals, dass die erste unverheiratete Person, die ihnen am Valentinstag begegnete, eine entscheidende Rolle in ihrer Zukunft spielen würde, wenn nicht sogar derjenige welche wäre. Damit dies nicht zu unliebsamen Begegnungen führte, würde so manche Dame ihre Augen fest verschlossen halten, bis der Tag vorbei, oder ihre heimliche Liebe vor der Tür war.