Kurios oder genial? Was in Japan ein Hit ist, lässt uns hierzulande noch etwas verdutzt mit dem Kopf schütteln: geruchsaufsaugende und -beseitigende Unterwäsche. Ein scheinbar neuer Modetrend wurde von der traditionsreichen japanischen Textilfirma Seiren somit eher zufällig ausgelöst. Die Wäsche war ursprünglich für ältere Männer, die an Blähungen und Reizdarm litten, gedacht. Doch unerwarteterweise waren auch immer mehr jüngere Leute begeistert und kauften die „Stinkfrei-Wäsche“. Der Anbieter ist selbst überrascht von dem blitzartigen Erfolg.
Wie funktioniert die Hightechwäsche?
Bei den zwei Marken Deoest und Fast-acting Deodorizer sorgen eine Kombination aus Baumwolle sowie geruchsaufsaugende keramische Komponenten und geruchszersetzende Metallionen für frische Luft im Slip. Auch nach mehrfacher Wäsche sollen die Komponenten leistungsstark bleiben und ihren Dienst tun. Den genauen Herstellungsvorgang möchte die Firma selbstverständlich nicht preisgeben.
Weitere Wäsche am laufenden Band
Vorrangig sollte die Wäsche in Kliniken und Seniorenheimen dienen, hat aber schon längst alle Altersgruppen erobert. Der Seiren-Firmenchef Nobuyuki Imai sagte hierzu: „Offenbar haben Menschen jeden Alters Probleme mit Blähungen.“ Da die Unterwäsche ein so bahnbrechender Erfolg war, hat Seiren die Technologie nun auch bei anderen Produkten, wie beispielsweise Socken und Pflegebekleidung für Frauen angewendet und auch hier sind sie ein absoluter Verkaufsschlager. Imai meinte: „Ursprünglich haben wir sie für Männer über 40 hergestellt, da wir in Japan Tatami-Matten auf den Böden liegen haben und die Leute wegen der Empfindlichkeit dieser Matten ihre Schuhe ausziehen müssen und sich so insbesondere diese Männer über Fußgeruch Sorgen machen.“
Es wird wohl auch bei uns nicht lange dauern, bis wir die Hightech-Unterwäsche bestaunen dürfen und dann vielleicht sogar begeistert tragen werden.