Hamburg – Wenig Schlaf, Konzentrationsprobleme oder der Wunsch nach Veränderung: Es gibt viele Gründe, warum Menschen Yvonne Habermann um Rat fragen. Sie ist Mitglied im Bund Deutscher Innenarchitekten – und Feng-Shui-Beraterin.
Für sie ist das aber kein Gegensatz. «Beide Bereiche haben viele ähnliche oder sogar identische Ansätze. Sie verwenden dafür nur unterschiedliche Begriffe.»
Feng Shui heißt auf Deutsch Wind und Wasser. Grundgedanke ist, die Lebensenergie Qi so zu lenken, dass sie möglichst ungehindert fließen kann. Und das sei in verwinkelten Häusern oder eng möblierten Wohnungen nicht immer einfach, erklärt Habermann. Schrankwände, vollgestopfte Bücherregale oder herumliegende Sachen stören den Fluss des Qi. «Das ist alles gebundene Energie.» Ausmisten und Wegwerfen stehen daher oft am Anfang des Feng Shui. «Loslassen ist ein erster wichtiger Schritt. Es schafft Raum für Neues», erläutert Habermann.
Dann sollte man die freigewordene Energie lenken. «Manchmal genügt es auch schon, im Wohnzimmer das Sofa zu verschieben, damit es nicht mehr im Durchzug, sondern in einer lauschigen Ecke mit Blick ins Grüne steht», erklärt Feng-Shui-Berater Günther Sator.
Das Schlafzimmer gilt als Ort der Ruhe. Es sollte daher harmonisch und stimmungsvoll eingerichtet sein. Spiegel, Fernseher, Bügelwäsche oder Computer haben darin nichts verloren. «Das Bett ist ein Kraftort», sagt Sator. «Es sollte mit dem Kopfteil an einer schützenden Wand und nicht im direkten Fester-Tür-Durchzug stehen.» Das Arbeitszimmer ist im Idealfall ein abgeschlossener Raum, «in dem man die Arbeit auch mal liegen lassen kann». Ansonsten empfiehlt der Berater, den Arbeitsbereich optisch durch einen Raumteiler vom Ruhebereich im Schlaf- oder Wohnzimmer zu trennen.
Richtungen spielen im Feng Shui eine wesentliche Rolle. Um die Energie zu lenken, wird ein Schema mit acht Bereichen auf den Grundriss gelegt, das sogenannte Bagua. Die Bereiche sind um das Qi gruppiert und entsprechen Lebensbereichen wie Familie, hilfreiche Freunde, Wissen, Reichtum und Karriere. Ihnen allen sind unterschiedliche Elemente, Himmelsrichtungen, Farben und Formen zugeordnet, die das Qi zum Wohlsein der Bewohner beeinflussen können.
Inwiefern Feng Shui zu einer Verbesserung des Lebensumfeldes beiträgt, darüber gibt es keine Studien. «Es gibt nur empirische Belege, aber keine wissenschaftlichen Beweise», sagt Habermann. «Die Veränderung kann nur der Betroffene selbst beurteilen.» Sator hat einen pragmatischen Tipp parat: Einfach nach Gefühl ein paar Möbel in der Wohnung verrücken und umdekorieren. «Das Wort Möbel kommt schließlich von mobil – und nicht von Einbauschrank.»
Fotocredits: Yvonne Habermann,BV Feng Shui und Geomantie,BV Feng Shui und Geomantie
(dpa/tmn)
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