Die Horoskope sind entstanden, als die Menschen begonnen haben, den Sternenhimmel genauer zu beobachten. Es lag durchaus nahe, einen Einfluss der Himmelskörper auf den Menschen anzunehmen.
Ihren Höhepunkt erlebte die Astrologie im Mittelalter. In dieser Epoche war es unumstritten, dass Horoskope etwas über einen Menschen aussagen konnten. Bis weit in die Neuzeit hielt diese Überzeugung. Der große Naturwissenschaftler Johannes Kepler (1571-1631), der als erster Mensch die Bahn der Planeten richtig berechnete, war z.B. zu seiner Zeit auch als Astrologe geschätzt. Er fertigte Horoskope für viele bekannte Persönlichkeiten seiner Zeit an.
Die Trennung von Astrologie und Wissenschaft vollzog sich langsam. Doch heute würde kein Naturwissenschaftler der Astrologie einen wissenschaftlichen Stellenwert mehr zumessen. Das liegt vor allem daran, dass schon die Grundannahmen, welche die Sterndeuter verwenden, offensichtlich falsch sind.
Horoskope – Geburtsdatum = Charakter
Horoskope beruhen auf der Idee, dass das Geburtsdatum etwas mit dem Charakter eines Menschen zu hat. Doch die Sterne, die viele Lichtjahre entfernt sind, können keinen derartigen Einfluss auf den Menschen ausüben. Die kleinen Lichtpunkte am Himmel sind die einzigen Beweise, dass es überhaupt andere Sterne als die Sonne gibt.
Die Gravitation kommt auch nicht als Erklärung für Horoskope in Frage. Durch die große Entfernung gibt es keinen messbaren Einfluss auf den Menschen. Nach den physikalischen Gesetzen ist die Gravitationskraft, die von den Sternen ausgeht, viel zu gering, um auch nur ein einziges Molekül im menschlichen Körper in Wallung zu bringen.
Horoskope entbehren jeder Grundlage. Dennoch sind sie sehr beliebt. Solange die Bedeutung nicht überschätzt wird, entsteht auch kein großes Problem. Wenn aber z.B. ein Partner nach dem Sternzeichen ausgesucht wird, ist das bedenklich.
Gelegentlich behaupten Astrologen, dass Horoskope schon deshalb zutreffen müssten, weil sie seit Jahrtausenden verwendet werden. Das ist aber ein extrem schlechtes Argument. Wenn es um Beweise geht, die nachprüfbar sind, müssen Astrologen passen. Das hat einen einfachen Grund: Es gibt keinen einzigen wissenschaftlichen Beweis für die Richtigkeit der Horoskope.