Da das Horoskop einen ganz bestimmten Augenblick auf der Erde mit der zeitgleich existierenden Sternenkonstellation verknüpft, wird somit eine Beziehung zwischen Mensch und Himmel hergestellt. Die Astrologie fungiert dabei als Mittler, der die zwischen „oben“ und „unten“ fließenden Informationen in eine Sprache übersetzt und verständlich macht. Diese Sprache ist nicht mit einer aus Buchstaben oder Wörtern bestehenden zu vergleichen, da sie aus Bildern besteht. Astrologie bedeutet daher zu lernen in Bildern zu denken.
Bilder sind nichts weiter als eine gedankliche Abbildung einer Sache, die man mit seinen Sinnen erfahren kann. Nun geht es darum die Bedeutung dieser Bilder zu erfassen. Ziel ist es nicht die Bilder wie Begriffe auswendig zu lernen, sondern sich mit ihnen zu beschäftigen und sie zu verinnerlichen. Dies setzt nichts weiter als einen kreativen Umgang mit Horoskopen und Astrologie voraus, sodass die Bilder einem irgendwann ganz von alleine ihre Geschichten erzählen.
Jedes Bild ist in der Regel an persönliche Erfahrungen geknüpft. Sie werden sicherlich etwas ganz anderes mit einem Berg verbinden als ich, der ich Kletterer bin. Vielleicht empfinden sie Angst bei dem Anblick dieses Giganten oder aber Sie haben ein warmes Gefühl, weil der letzte Alpenurlaub mit der Familie wunderschön war. Was immer es sein mag, dass Sie mit einem bestimmten Bild verbinden, schwingt neben Ihren persönlichen Vorstellungen auch eine kollektive Empfindung mit. Diese ist oft schwer zu beschreiben, aber bezogen auf das Beispiel des Berges ist es ein Gefühl von Größe und Mächtigkeit, was jeder intuitiv, abgesehen von den individuellen Erfahrungen, empfindet.
Da der Kern des Bildes ist für alle gleich ist, ihm jedoch jeder einen anderen Ausdruck verleiht, bedient sich die Astrologie der Sprache der Bilder. Der Kern, das Wesentliche, ist leichter zu fassen nicht zuletzt, weil ein Bild mehr als tausend Worte sagt.