Der Laie sieht sich am Anfang seines Astrologiestudiums mit zwei Positionen konfrontiert: 1. Astrologie ist Humbug, und/ oder 2. Astrologie ist unendlich kompliziert.
Befreit man das Ganze einmal von Staub der Jahrhunderte, so wird man entdecken, dass sich diese mysteriös geglaubte Wissenschaft auch in eine verständliche Sprache übersetzen lässt – ja sogar greifbar wird.
Im Wesentlichen geht es in der Astrologie darum, den Zusammenhang zwischen „oben“ und „unten“ aufzuzeigen. Den Lauf der Gestirne mit dem irdischen Geschehen zu vergleichen. Das „oben“, die Bewegung der Himmelskörper, weist eine bestimmte zyklische Regelmäßigkeit auf. Aus dieser „Ordnung“ versuchen wir Menschen Aussagen für die Vorgänge auf der Erde abzuleiten, weil hier „unten“ nichts beständig ist und alles einen Wandel erfährt. Daher scheint es nicht verwunderlich, dass es ein menschliches Bedürfnis ist, dieses ordnungslose „Chaos“ auf irgendeine Weise greibar und planbar zu machen. Dabei bedient sich der Mensch der Wissenschaft über die Sprache der Gestirne, die ihm ein Gefühl von Ordnung vermitteln soll – der Astrologie.
Zwischen dem „oben“ und „unten“ steht der Mensch. Und als solcher kann er das, was in den Sternen geschrieben steht, entweder als unentrinnbares Schicksal sehen oder aber sich selber als Gestalter seines eigenen Schicksals betrachten. Das bleibt letzt endlich jedem selbst überlassen.
Das Horoskop ist dabei so etwas wie eine Momentaufnahme oder ein „Augenblick der Ordnung“ zu einer bestimmten Zeit, an einem bestimmten Ort. Es bezieht sich auf den Zeitpunkt der Geburt, die Abnabelung von der Mutter, das Selbständigwerden als menschlicher Organismus. Das Horoskop versucht durch die Qualität dieses Augenblickes das astrologische Prinzip des Zusammenhanges zwischen den bei der Geburt zeitgleich abgebildeten Gestirnen „oben“ und dem irdischen „unten“ herzustellen.