Hannover – Pelz, Wolle und auch Leder: Die Modebranche nutzt aktuell wieder verstärkt natürliche Materialien. Wobei für Leder und Pelz gilt: Die Idee ist natürlich, es gibt aber eine starke Bewegung hin zur künstlichen Produktion statt der Nutzung der tierischen Werkstoffe.
Insbesondere Leder fällt nun in den Kollektionen vieler Modeunternehmen für den Winter 2018/19 auf. Die Shopping-Beraterin Anette Helbig aus Hannover schränkt allerdings ein: «Das ist zunächst einmal vor allem ein Trend für junge Konsumenten, aber natürlich auch für alle, die gern modisch experimentieren.» Denn das Leder wird farbig verwendet. «Generell aber ist dies ein Trend, an den sich vor allem eher modisch Konservative langsam herantasten sollten.»
Trendfarbe Violette
Der Einsatz des eingefärbten Leders ist vielfältig. Es taucht bei Jacken ebenso auf wie bei Röcken, Kleidern und Hosen. «Vor allem Violett ist bei Farben für Leder jetzt sehr angesagt», sagt Moderedakteur Stefan Lindemann vom Magazin «Glamour». «Darüber hinaus aber auch Pink, Rot, Royalblau oder Tannengrün».
Stilvoll wirkt das Leder im Materialmix. Der ist seit einigen Saisons schon in Mode, Leder kommt nun als Ergänzung bei Kombinationsspiel dazu. «Ein toller Mix ist Leder zu Grobstrick», findet Lindemann. «Generell sind Kontraste der Materialien jetzt angesagt. Zu einem schmal geschnittenen Lederrock sieht dementsprechend auch eine gemusterte Seidenbluse edel aus.»
Glatt- und Veloursleder kombinieren
Auch zwei verschiedene Lederteile im Mix funktionieren, sagt Shopping-Beraterin Helbig. Sie rät aber, immer noch auf kleine Unterschiede zu setzen – also etwa Glatt- zu Veloursleder zu kombinieren. Ein Beispiel ist eine Hose aus glattem Leder zu einem Hemd aus Wildleder. Das gilt auch für eines der It-Pieces der Saison: das Lederkleid. «Dazu passen beispielsweise schmale Stiefel mit Velours, wenn das Kleid aus glattem Leder ist. Umgekehrt kombiniert man Glattlederstiefel zu einem Wildlederkleid», so Helbig.
Eine Lederjacke dagegen sollte man zu vielen anderen Materialien kombinieren, «aber nicht zu Leder», findet die Imageberaterin Ines Meyrose aus Hamburg. «Zu Samt oder Cord sieht sie dagegen klasse aus.»
Lederrock für den Business-Look
Darüber hinaus rät Meyrose zu bewussten Stilbrüchen. «Um bei der Lederjacke zu bleiben: Die sieht zu floralen Mustern klasse aus», nennt die Modeberaterin ein Beispiel. «Ebenfalls sehr schön ist die Kombination aus einem schmal geschnittenen Lederrock mit einer Seidenbluse, die den angesagten Kelchkragen hat. Das macht Leder durchaus businesstauglich.»
Auch der Farbkontrast ist spannend: So lässt sich eine sonst schwarze Basisgarderobe mit einer Lederjacke in Rot kombinieren. Zu Naturtönen passt beispielsweise Grün oder das angesagte leuchtende Blau gut, erläutert Meyrose.
Dezente Farbspiele
Wer sich aber an die angesagten Knallfarben bei Leder nicht so recht herantraut, der kann auch auf die Klassiker in Braun oder Schwarz zurückgreifen. Aber auch ein paar der farbigen Varianten wirken eher dezent als knallig, etwa Tannengrün oder Senfgelb. «Beides sind eher neutrale Töne, bringen aber dennoch Farbe ins Spiel», sagt Meyrose.
Anders dagegen verhält es sich, wenn man bewusst nach einem besonders auffallenden Stück sucht. Das könnte dann Lackleder in kräftigen Tönen werden, nach Ansicht von Helbig ist das «schwer im Trend». Aber sie erläutert: «Das fällt natürlich extrem auf und ist damit vor allem ideal für Frauen, die modisch auf Signalwirkung setzen möchten.» Ihr Rat: «Hier sollte man allerdings besonders zurückhaltend kombinieren. Dazu also nur Teile in neutralen Farben und uni kombinieren.»
Fotocredits: Marc O’Polo Denim,Comma,Michael Kors Collection,ba&sh,Linda Leitner,SET,Escada,Happy Size,Heine,mbyM
(dpa/tmn)
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