Frankfurt/Main – Stiefel – die Allzweckwaffe für alle Übergangszeiten, aber natürlich vor allem im Winter. Sie bringen die Füße warm und trocken durch Regen, Schnee und Matsch. Aber längst geht man nicht mehr nur Stiefel kaufen. Man holt sich Ankle Boots, Utility-Boots, Overknees und so weiter.
Die Vielfalt an Formen, Materialien und Farben ist so groß, man könnte meinen, es gibt keine echten Trends mehr. Doch weit gefehlt! Was wäre die Mode ohne ihre Trendsetter – die erklärten Lieblinge der wichtigen Designer. Auch bei den Stiefeln kristallisieren sich ein paar Modelle und manche Elemente als besondere Glanzlichter heraus:
DER BLOCKABSATZ: Tatsächlich entscheidet in diesem Winter die Form des Absatzes, ob ein gewöhnlicher Stiefel ein Trend-Stiefel ist. Denn: «Der Blockabsatz setzt sich in diesem Winter vermehrt durch – und zwar in moderater Höhe», sagt Simone Reiner, Redakteurin vom Fachzeitschrift «Textilwirtschaft» in Frankfurt am Main. «Generell sind die Absätze in diesem Winter nicht mehr so hoch wie noch in früheren Saisons, die meisten liegen zwischen drei bis acht Zentimeter Höhe.»
DIE SPITZE IN KARREEFORM: Auch der Blick an die Spitze liefert einen Hinweis für Modefans. Claudia Schulze vom Deutschen Schuhinstitut in Offenbach hat auch hierunter eine auffallend oft verwendete Form ausgemacht: das Karree. «Darunter versteht man einen Schuh, dessen Vorderkappe leicht eckig geschnitten ist.» Ursprünglich kommt die Karreeform am Herrenschuh vor, hat sich aber längst auch einen Platz in der Frauenmode erobert.
DER ARBEITER-STIEFEL: Abgesehen von bestimmten Formen tun sich im Winter ein paar Modelle besonders hervor. Bemerkenswert sind auffallend derbe Stiefel im Regal der Frauen-Schuhe. Denn: «Absolut angesagt sind in dieser Saison die sogenannten Worker- oder Utility-Boots», berichtet Modeexpertin Reiner. Anfangs zeigten Designer die so gar nicht feminin wirkenden Stiefel auf den Laufstegen, dann griffen die Models auch für den Alltag darauf zurück – was natürlich von Modefans aufgegriffen wurde. Zwar gab es die Boots auch in den vergangenen Jahren schon für Frauen im Handel, aber nun erleben sie sowas wie ein kleines Hoch.
Dafür gibt es mehrere gute Gründe: Zum einen passen die Stiefel zu ganz vielen verschiedenen Stilen. Sie sehen sportlich aus zur Jeans und sind ein in der Mode so beliebter Stilbruch zu romantischen Kleidern. Darüber hinaus halten die derben Boots selbst bei Matschwetter die Füße warm und sorgen mit ihrer Profilsohle dafür, dass man nicht ins Rutschen kommt.
DIE OVERKNEES: Auch Stiefel, die über die Knie reichen, erleben im Winter 2017/18 erneut einen modischen Höhenflug. Alexander Radermacher, Trendexperte für die Schuhmesse Gallery Shoes in Düsseldorf, zählt sie zu den «absoluten Lieblingen der Modeszene». Neben Stretchmodellen, die hauteng anliegen und bis zur Mitte des Oberschenkels reichen, finden sich im Handle derzeit viele Exemplare mit sehr weichem Wildleder und lockerem Sitz am Bein. Und die Overknees gibt es mit allen Absatzhöhen.
Info-Kasten: Samt, Wildleder und Schnürsenkel
Samt, Samt, Samt – an diesem Material kommt man beim Shoppen derzeit einfach nicht vorbei. Auch an den Winterstiefeln wie Stiefeletten und Overknees nicht. «Dieses Material ist generell in der Mode dieses Winters sehr gefragt und dementsprechend auch oft bei Schuhen zu finden», sagt Simone Reiner von der Fachzeitschrift «Textilwirtschaft». Darüber hinaus gilt Wildleder als ganz heißer Favorit bei Stiefeln für den Winter. Gefragt bleibt natürlich auch der Garant für warme Füße: Lammfell. Außerdem besticht die aktuelle Schuhmode durch ihre Liebe zum Detail: «Dabei sind vor allem Schnürsenkel zu echten Accessoires avanciert», findet Reiner. «Es gibt sie jetzt in Überbreite, aus Satin oder in knallbunten Farben.»
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(dpa/tmn)
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