Es ist plakativ, vorhersehbar, gern als Werbemittel eingesetzt und dennoch unglaublich sexy. Die Rede ist von dem Anblick einer halbnackten Frau, die nur mit dem Hemd ihres Partners bekleidet durch die eine stilvoll eingerichtete Wohnung spaziert. Klassische Businesshemden werden zu einer Art Reizwäsche umfunktioniert und das Konzept geht auf. Zuschauer und Zuschauerin starren wie gebannt auf den Bildschirm. Doch was macht jenes Bildnis für uns so attraktiv?
Attraktivität durch Kontraste
Womöglich ist es jener Kontrast, der sich aus der erotisierenden nackten Haut und dem eher seriösen Businesshemd ergibt. Außerdem stellen sich bei dem Anblick gleich eine ganze Reihe von Fragen. Wie ist sie an das Hemd gekommen? Hatte sie etwa gerade eben Sex? Wie kann es sein, dass kaum etwas bedeckt ist und trotzdem nichts Kompromittierendes hervor lugt? Männer überspringen den Frageteil auch gerne und gehen gleich zum Kopfkino in Eigenregie über. Frauen hingegen phantasieren eher darüber wie sie selbst wohl in dem Hemd ihres Liebsten aussehen würden.
Wer guckt, sieht nicht zwangsläufig
Ob das erhöhte Interesse tatsächlich der Werbung und dem beworbenen Produkt an sich zu Gute kommt, sei mal dahingestellt. Im besten Fall wird das Hemd an sich beworben, alles andere nimmt der Zuschauer ohnehin nicht mehr wahr – er ist ja bereits Hauptdarsteller in seinem eigenen Film.