Noch Ende des zwanzigsten Jahrhunderts waren Frauen im Fußballstadion selten zu sehen. Die Geschlechterverhältnisse im Sportstadion haben sich inzwischen deutlich verändert, denn immer mehr Frauen schauen sich Fußballspiele vor Ort und im Fernsehen an. Das bezieht sich keineswegs nur auf Spiele von weiblichen Teams, sondern gilt noch stärker für die Fußball-Bundesliga der Männer.
Die Statistiken zeigen einen einheitlichen Trend
Die letzte offizielle Datenerhebung der Deutschen Fußball-Liga stammen aus der Saison 2007/2008 und weisen einen Frauenanteil von 23 Prozent auf. Der FC Bayern München geht bereits von 40 Prozent Frauen im Stadion aus. Die ARD hat bei einer Umfrage festgestellt, dass bei einigen Großereignissen wie der letzten Europameisterschaft mehr Frauen als Männer Fußball im Fernsehen anschauen und der Frauenanteil unter den Sportschau-Zuschauern auf 30 Prozent angestiegen ist. Parallel zu den steigenden Zuschauerinnenzahlen entwickelt sich auch der Frauenfußball prächtig. Immer mehr Mädchen und Frauen spielen aktiv im Verein, auch die Übertragungsquote der Spiele im Frauenfußball nimmt stetig zu. Die Fußballnews in der Presse und im Internet lesen Frauen mit derselben Begeisterung wie Männer. Diese finden Sie hier.
Frauen lieben Fußball – und die Vereine lieben Frauen
Nicht nur Frauen sind zunehmend vom Fußball begeistert, sondern auch die Vereine schätzen ihre weiblichen Fans. In den Fanshops von Werder Bremen, dem VfB Stuttgart und dem 1. FC Köln sind zahlreiche Produkte für Frauen erhältlich und werden gerne gekauft. Selbst Fanclubs sind heute keine Domäne der Männer mehr: Sie gewinnen immer mehr weibliche Mitglieder. Im Umfeld einiger Vereine haben sich sogar schon spezielle Fanclubs gebildet, welche ausschließlich Frauen aufnehmen. Einen wesentlichen Grund für das Anwachsen der weiblichen Besucherzahlen bildet die verbesserte Sicherheit in den Stadien. Viele Vereine achten inzwischen darauf, dass sich die gesamte Familie im Stadion wohlfühlt.
Frauen sind auch in Zukunft für den Fußball unverzichtbar
Joseph Blatter, Chef der Fifa, hat dem Fußball eine weibliche Zukunft prognostiziert. Er meint damit gleichermaßen die zunehmende Begeisterung für den Frauenfußball als auch die steigenden weiblichen Besucherzahlen. Die Tendenz, dass nicht nur wenige Frauen ihre Männer zu Fußballspielen begleiten, sondern auch aus eigenem Antrieb ins Stadion gehen, wird weiterhin für volle Fußballarenen sorgen.
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